Jeder der seine Wäsche schon einmal in der Waschmaschine gewaschen hat, kennt das Problem: Irgendwann verschwindet ein Teil eines Sockenpaars ganz einfach. Aber warum bloß?
Der Mythos des Sockenmonsters ist wohl eines der größten Alltagsgeheimnisse der westlichen Zivilisationen. Seit der Erfindung der Waschmaschine quält jeden Studenten, jeder Hausfrau und jeden Hausmann diese Frage. Jeder kennt bestimmt diese Mischung aus Ungläubigkeit und Gewohnheit, wenn er, nachdem er die Wäsche aus der Waschmaschine genommen hat, beim Zusammenziehen der Socken mal wieder feststellt, dass einzelne Socken ohne Partner übrig bleiben. Zu allem passen diese dann aber auch nicht zu den breites vereinsamten Socken der letzten
Waschgänge, so dass man sich zunächst mit der Hoffnung begnügen muss, beim nächsten Waschgang auf ebenso wunderliche Weise die Partner-Socke wiederzuentdecken. Spätestens nach ein paar weiteren Waschgängen gelangt man dann zu der frustrierenden Erkenntnis, dass entweder neue Socken her müssen (einzelne Socken gibt es natürlich nicht!) oder man verschiedene Socken zusammenträgt. Gleichzeitig hat man sich eine Sockenkiste angelegt, die jedoch das ganze Debakel nur verdeutlicht, statt abschwächt.
Auch wenn es für einige Leser jetzt enttäuschend kling, aber ein Riss im Raum-Zeit-Gefüge und das Verschwinden der Socke in ein Paralleluniversum ist eher unwahrscheinlich. Das Phänomen lässt sich ganz einfach bei der Waschmaschine selbst, oder beim Bediener der Waschmaschine klären. Folgende Ursachen des Sockenschwundes sind demnach möglich:
Während des Waschen, vor allem bei einer überladenen Waschmaschine, kann es passieren, dass die Socke nach vorne wandert und in den Schlitz zwischen Gummi an der Glasschiebe und der Wäschetrommel gerät. Durch das Drehen der Trommel und das Drücken der übrigen Wäsche wird die Socke aus der Trommel herausgezogen. Dort verfängt sie sich im Heizstab und löst sich
schön langsam, Waschgang für Waschgang auf. Diese Theorie
wurde auch von Waschmaschinenhersteller und Personen, die Waschmaschinen warten bestätigt. Es besteht ein unvermeidliches Spaltmaß zwischen Manschette und Trommel, das zwar überlappt ist, aber bei sehr viel Wäsche in der Maschine durch den Druck nach vorne gedrückt wird und somit der Spalt zum Vorschein kommt.
Die Partner-Socke wurde schon beim Füllen der Waschmaschine vergessen. Sie verstecken sich unter dem Bett oder liegen ganz
einfach noch mit der anderen dreckigen Wäsche im Wäschekorb und warten bis sie an der Reihe sind.
Die verlorene Socke, ist gar nicht verschwunden sondern hat sich in guter alter Versteck-Manier in Spannleintücher, Pullover oder
anderen mitgewaschenen Kleidungsstücken zurückgezogen. Und wartet darauf von dem Besitzer gefunden zu werden.
versicherung
Die Kleidermarke Betabrand hat eine lustige Marketingaktion als Antwort auf das Alltagsgeheimnis entwickelt: Die Sockenversicherung! Jedes gekaufte Paar ist automatisch ein Jahr versichert. Sollte eine Socke verschwinden oder verloren gehen, kann man sich diese durch Betabrand, bis zu zwei Mal, kostenfrei ersetzten lassen. Lustige Idee, finde ich...
supi-klammer
Zahlreiche Firmen sind mit speziellen Produkten, welche die Socken beim Waschgang zusammenhalten, an das Alltagsgeheimnis herangegangen. Beispielsweise die Supi-Sockenklammer, ein Produkt aus Finnland, das weltweit patentiert ist. Die Klammern sind aus Polypropylen Kunststoff hergestellt und sind waschmaschinen- und trocknerbeständig. Es gibt die Sockenklammern in verschiedenen Farben, somit kann man auch die Socken der Familienmitglieder nicht mehr verwechseln. Bei Amazon erhältlich.
sockenabo
Blacksocks schaffte es von der Schnapsidee zu Millionenumsätze. Ein Schweizer entwickelte vor etlichen Jahre eine Plattform in Internet, wo er Socken vertreibt – per Abonnement. Als Kunde kann man auswählen, wie oft man die Socken zugesandt bekommen will. Mittlerweile gibt es weltweit schon Konkurrenz, die die gleiche Idee aufgegriffen haben. Durch das Sockenabo ist zwar das Problem nicht gelöst, es ist aber immer für Nachschub gesorgt